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Geschichte der Heuröpfel Gugger
Von der Entstehung
Die Geschichte der "Heuröpfler" beginnt bereits in den frühen Sechzigerjahren. Damals beteiligten sich einige fasnachtsbegeisterte Sarmenstorfer als private Gruppe an Umzügen in der Region. Der Erfolg ihrer Auftritte war so gross, dass sie an den grossen Zürcher Festzug eingeladen wurden. Die Erfolge wiederholten sich und schnell war man davon überzeugt, dass eine Vereinsgründung nur Vorteile bringen würde. Die gemeinsamen Interessen könnten auf diese Weise noch besser gefördert werden.
Am 28. August 1964 war es dann soweit. 14 Männer trafen sich zur Gründungsversammlung der "Heuröpfelzunft". Die Gründung und die Absichtserklärung der Zunftbrüder wurden im Zunftbrief zusammengefasst und feierlich beschworen (bzw. begossen).
Nun machte sich der noch junge Verein mit viel Elan und Ehrgeiz daran, seine Ziele zu verwirklichen. Während der Fasnacht 65 wurde der 1. Zunftball organisiert, nachdem zuvor aus den Reihen der Zunftbrüder der erste Zunftmeister gewählt wurde. Die Heuröpfelzunft setzte sich auch von Beginn weg aktiv für die Dorffasnacht ein, so wurde die alljährliche Altersheim- und Kinderbescherung ein erstes Mal organisiert und findet auch heute noch am Fasnachtssamstag statt.
Die Aktivitäten der Heuröpfler fanden grossen Anklang und trugen der Zunft viele Sympathien ein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten war der fast kometenhafte Aufstieg der Heuröpfelzunft nicht zu bremsen. Es waren vor allem zwei Dinge, die den Heuröpflern zu ihren Erfolgen verhalfen: Die Guggenmusik und die eigenhändig hergestellten Masken, die sogenannten "Grinden". Mit der Bildung einer Guggenmusik schufen die Zünftler seinerzeit eine Neuheit für unsere Region. Die Gugge der Heuröpfelzunft (heute "Heuröpfel-Gugger") ist eine der ältesten Guggenmusiken im Freiamt und Umgebung!
Mit der Kombination von Guggenmusik und "Grinden" erweckten die Heuröpfler enormen Eindruck und erlebten von Jahr zu Jahr grössere Triumphe. Zunft und Gugge wirkten in den folgenen Jahren an unzähligen Bällen, Umzügen und sonstigen Veranstaltungen mit und konnten weitreichende Kontakte und Beziehungen knüpfen.
Wie die Zunft entwickelten auch wir - die Gugge - uns weiter und wurden immer selbständiger. Alle zwei Jahre wird ein neues "Gwändli" entworfen und von den Mitgliedern genäht. Der Aktionsradius der Heuröpfel-Gugger beschränkt sich längst nicht mehr auf die nähere Umgebung. Auftritte in den benachbarten Kantonen Luzern und Zürich sind keine Seltenheit und auch in Genf, Arosa und Deutschland waren wir schon anzutreffen.
Seit 1999 haben die Heuröpfel-Gugger ihren "eigenen" Fasnachtsanlass. Am Vorabend des Jubiläumsumzugs zum 35-jährigen Bestehen der Heuröpfelzunft, organisierten wir zum ersten Mal die "Heuröpfel-Party". Fand diese damals noch in der alten Turnhalle statt, zog man bereits im Jahr darauf aus Platzgründen in die Mehrzweckhalle um.
Was viele nicht wussten: Wir waren bis zu unserer Vereinsgründung vom 20.10.2010 20:10Uhr kein eigenständiger Verein, sondern Teil der Heuröpfelzunft Sarmenstorf. Zunft und Gugge unterstützen sich nach wie vor gegenseitig so gut es geht. So sind an der Heuröpfel-Party auch Zünftler und umgekehrt am Zunftball auch Mitglieder der Gugge im Einsatz.
Was ist ein Heuröpfel?
Der Heuröpfel, auch Heurüpfel genannt, ist ein in früheren Zeiten verwendetes bäuerliches Handwerkzeug. Das Gerät ist mit einem hölzernen Griff versehen und geht dann in einen metallenen Spitz mit Widerhaken. Mit dem Heuröpfel wurde seitwärts in den Heustock gestochen und so Heu herausgerupft.
Die Idee für die Namenswahl stammt vom nachmaligen 6. Zunftmeister, Jakob Stutz. Wahrscheinlich hat die besondere Handhabung dieses Instrumentes, das Stochern (im Heustock) und Zerren des Heus aus dem Stock, im übertragenen Sinne auf fasnächtliche Weise Dinge ans Licht zu bringen, zu karikatieren (durch den Kakao zu ziehen), zur Wahl des Namens geführt.
Übrigens erfuhr die Zunft später, dass vor 1864 in Muri AG eine freisinnige Zeitung mit dem Namen „Heurüpfel“ erschien, die 1864 vom „Freischütz“ abgelöst wurde. Doch selbst im Aargauischen Staatsarchiv ist von diesem Druckerzeugnis kein Exemplar vorhanden.